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TRIBUT AN THOMAS BERNHARD – Dialoge 1989-2019

TRIBUT AN THOMAS BERNHARD – Dialoge 1989-2019

3. Mai 2019 | 08:00 - 18:00
Rom – Moby Dick Biblioteca Hub Culturale, Via Edgardo Ferrati 3

30 Jahre nach seinem Tod beschäftigt sich diese Veranstaltung mit dem großen Thomas Bernhard und wendet sich dabei nicht nur an Fachleute, sondern an alle, die den österreichischen Schriftsteller besser kennen lernen möchten.

Die Veranstaltung wird von Paolo Massari organisiert und vom Literaturkritiker Franz Haas moderiert, wobei die Verbindung Bernhard-Italien im Mittelpunkt steht. Es sprechen unter anderem der Übersetzer Samir Thabet und die Regisseurin Monica Giovinazzi sowie die Bernhard-Kenner Stefano Apostolo, Micaela Latini und Paolo Massari, die die Aspekte Kunst, Prosa, Lyrik, Musik und Theater beleuchten. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung wird eine von Monica Giovinazzi kuratierte Performance sein. 

Plakat

Biografie

Thomas Bernhard (Heerlen 1931 – Gmunden 1989) begann seine schriftstellerische Laufbahn 1957 mit dem Gedichtband Auf der Erde und in der Hölle (1957) und fand schließlich seinen unverwechselbaren Stil in der Prosa, innerhalb dieser bevorzugt in den Gattungen Roman und Erzählung, und im Drama. In den oft verschachtelten Sätzen seiner Monologe, seiner Theaterfiguren und den Gedanken seiner Ich-Erzähler wie in den Prosatexten Frost (1963), Amras (1964), Verstörung (1967), Das Kalkwerk (197o), Korrektur (1975) und Der Stimmenimitator (1978) kommen seine ‚Erregungen‘, seine innere Wut, die Ausdruck erlittener Verletzungen und Enttäuschungen sind, immer wieder zum Vorschein. 
Ein besonderes stilistisches Merkmal von Bernhards Prosa ist eine Technik der Steigerung und der Übertreibung, was jeweils sehr kunstvoll durch eine Wiederholungstechnik orchestriert wird, in der zum einen bestimmte Themen, Versatzstücke und abfällige Bezeichnungen mit hoher Frequenz wiederholt (aber immer auch leicht variiert) und dabei immer weiter gesteigert werden. 
Bernhard provozierte vor allem in seiner österreichischen Heimat immer wieder heftige Kritik, viele seiner Aufführungen wurden von öffentlichen Debatten überschattet, die Politik, Boulevardpresse und Kunstbetrieb gleichermaßen in Atem hielten. Die in seinen Texten beschriebene Abneigung gegenüber Österreich löste regelmäßig heftige Gegenreaktionen aus – vor allem der 1984 veröffentlichte Roman Holzfällen sowie  das Drama Heldenplatz, das er zum 50. Jahrestag des „Anschlusses“ Österreichs an NS-Deutschland geschrieben hatte.
Zum letzten Mal sorgte Bernhard nach seinem Tod im Februar 1989 mit seinem Testament für Aufregung, in dem er ein allgemeines Aufführungs- und Publikationsverbot aller seiner Werke innerhalb der Grenzen Österreichs verfügt hatte. Dieses wurde mit der Gründung der Thomas Bernhard-Privatstiftung aufgehoben.