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HECKEN SITZEN (NELLE SIEPI) | Maria Seisenbacher
HECKEN SITZEN (NELLE SIEPI) | Maria Seisenbacher
19. Mai 2022 | 14:30
Eintritt: frei
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Die Hecke stellt im europäischen Volksglauben eine Zwischenwelt, den Übergang von „kultiviertem Land“ zum Unheimlichen dar. „Heckensitzerinnen“, wie alte Frauen hier genannt wurden, besaßen die Macht, in der Hecke und über diese hinaus zu sein und Verbindung mit der „Anderswelt“ herzustellen.
Die österreichische Lyrikerin Maria Seisenbacher liest aus ihrem Gedichtband „Hecken sitzen“, in welchem sie nach der Verwandtschaft von Mensch und Natur und der daraus resultierenden Verantwortung sucht. Die Ausleuchtung der Nacht, die Beschädigung des Planeten, das Vergessen ausgestorbener Organismen – mit diesen Handlungen begrenzt sich der Mensch und konstruiert ein hierarchisches und zerstörerisches System. „Hecken sitzen“ ist ein Gedankenübergang, eine Aufforderung, ein unmöglicher Versuch, die Fremdartigkeit aller Wesen zu überschreiten.
Das Gespräch führen Prof. Ute Weidenhiller und Prof. Giovanni Sampaolo.
Maria Seisenbacher, 1978*, lebt und arbeitet als freischaffende Lyrikerin und Übersetzerin in Leichte Sprache in Wien. Sie ist Mag.a der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Diplomierte Sozialpädagogin und hat zahlreiche Projekte im Literaturkollektiv www.wortwerft.co mit Künstler*innen aus verschiedenen Kunstrichtungen, wie Tanz und Musik realisiert. Stipendien, Auszeichnungen und Residence Programme, sowie Einladungen zu internationalen Lyrikfestivals begleiten ihr Schaffen. Zuletzt: Projektstipendium vom Bundesministerium für Kunst und Kultur Österreich (2021/22), Wiener Autor*innen-Stipendium (2020/21). Teilnahme am Littfest Umea (Schweden 2019), Struga Poetry Evenings (Mazedonien, 2017). Zu ihren jüngsten Publikationen zählen Hecken sitzen (Limbus Verlag 2021) und kalben. Gedichte mit Vertonungen von drei knaben schwarz (Edition Niederösterreich 2019) .