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Elisa Springer
Elisa Springer
24. Januar 2023 | 18:30
Eintritt frei nach Voranmeldung: prenotazione.forumaustriaco@gmail.com
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Elisa Springer (1918 Wien – 2004 Matera) berichtete bis zu ihrem Tod 2004 unermüdlich an italienischen Schulen über ihre Verfolgung durch das Naziregime: Geboren 1918 in Wien, überlebte sie den Holocaust unter anderem dank einer Scheinehe mit einem italienischen Staatsbürger.
Ihre Geschichte, die bisher in zwei Büchern veröffentlicht wurde, verarbeitete Regisseurin und Schauspielerin Maria Inversi zu einer Lesung mit ausgewählten Musikstücken, die Pianistin und Sängerin Goar Faradzhian vorträgt. In die Ausstellung führt Kuratorin Sabine Apostolo vom Jüdischen Museum Wien ein, weiters sprechen Francesca Lopane (Fondazione Elisa Springer A-24020) und Elisa Springers Cousin Hans Bauer.
Ausstellungseröffnung
ELISA SPRINGER Il silenzio eloquente della memoria
Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien und der Fondazione Springer A-24020 statt.
Dauer: bis 17. Februar 2023 (Mo-Fr 09.00-17.00)
Lesung mit Musik
ELISA SPRINGER Il silenzio dei vivi
Konzept und Regie: Maria Inversi
Gesang und Klavier: Goar Faradzhian
Elisa Springer wurde in eine bürgerliche jüdische Familie als Tochter von Sidonia (geb. Bauer) und Richard Springer geboren und wuchs in der Strozzigasse in Wien auf. Ihr Vater und sein Schwager waren Eigentümer eines Textilgeschäfts in der Innenstadt. 1938 erlangte Elisa die Lehrbefähigung für Englisch. Nach dem sogenannten „Anschluss“ wurde das Geschäft ihres Vaters enteignet, er selbst verhaftet und noch im selben Jahr im KZ Buchenwald ermordet. Elisa Springer und ihre Mutter wurden aus der Wohnung vertrieben. Sidonia Springer konnte zu Verwandten nach Budapest fliehen, doch ihre Spur verliert sich 1944.
Durch ihre 1939 mit dem Italiener Eliezer Joseph Alfassa geschlossene Ehe war Elisa Springer italienische Staatsbürgerin geworden. Ab 1940 lebte sie in Mailand und arbeitete als Übersetzerin. Sie wurde jedoch verraten, als „Spionin“ verhaftet und misshandelt. Über Verona wurde sie im August 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und im Oktober 1944 ins Lager Bergen-Belsen überstellt. Elisa Springer erlebte abgemagert und an Flecktyphus erkrankt das Kriegsende und die Befreiung. Nach dem Krieg kam sie noch kurz ins zerstörte Wien und kehrte 1946 endgültig nach Italien zurück. Ihr weiteres Leben verbrachte sie in Apulien.
Erst im Alter von 68 Jahren war sie in der Lage, ihrem einzigen Sohn Silvio von den traumatischen Erlebnissen zu erzählen. Er ermutigte sie, ihre Erinnerungen niederzuschreiben. 1997 erschien „Il silenzio dei vivi, all’ombra di Auschwitz, un racconto di morte e di resurrezione“ (dt. „Das Schweigen der Lebenden. Im Schatten von Auschwitz, eine Erzählung von Tod und Auferstehung“). In der Folge trat sie auch als Zeitzeugin in Schulen auf.
Maria Inversi absolvierte nach ihrer Ausbildung in Schauspiel, Fremdsprachen und Journalismus eine Weiterbildung am Theater an der Sorbonne Censier III. Regie- und Tanzstudium bei diversen Lehrern. Als Autorin und Theaterregisseurin veröffentlichte sie eine Reihe von Texten für das Theater, dramaturgische Texte, Lyrik und einen Roman bei Castelvecchi (2022). Sie leitet Seminare und unterrichtete an der Roma 3.
www.teatroedonne-inversi.it, www.Alfabeticomuni.it, Facebook, Youtube