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„Die Meisterin“

„Die Meisterin“

22. November 2018 | 20:00
Rom – Österreichisches Kulturforum, Viale Bruno Buozzi 113
Eintritt frei

Christa Prameshuber liest aus ihrem Buch “Die Meisterin”, in dem sie ihre Großtante Mia Beyerl porträtiert. Deren Geschichte steht für viele Frauenleben des 20. Jahrhunderts, die so noch nie erzählt worden sind. Der Abend wird von Simonetta Carusi moderiert, die musikalische Begleitung übernehmen Doris Lamprecht (Mezzosopran) und Claudio D´Antoni (Klavier).

Mia Beyerl wusste schon früh, dass sie Opernsängern werden wollte. 1919 zog sie daher voller Neugierde und Vorfreude von Linz nach Wien, um an der Staatsakademie Gesang und Klavier zu studieren, da ihr eigentlicher Traum Dirigentin zu werden, Frauen zum damaligen Zeitpunkt noch versagt war. Während der Weltwirtschaftskrise 1929 führte eine Diphtherieerkrankung zu einem abrupten Ende ihrer vielversprechenden Karriere. Doch Mia gab sich nicht geschlagen und begann sich beruflich als Gesangspädagogin in Linz zu etablieren. Mit ihrem exzentrischen und schillernden Auftreten und der Unabhängigkeit, die sie weithin ausstrahlte, wagten sich ernsthafte Heiratskandidaten nie an sie heran und sie blieb unverheiratet und kinderlos, jedoch finanziell unabhängig. Aus der Sicht ihrer Großnichte, die mit ihr aufwuchs, werden die humorvollen Momente des Zusammenspiels zweier unterschiedlicher Generationen verwoben mit der Geschichte einer bemerkenswerten Frau.

Biografien

Christa Prameshuber Geboren 1961 in Linz, Studium der Geografie in Innsbruck, danach Umzug nach Genf mit beruflichen Stationen an der österreichischen Vertretung bei den Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation für Migration. Anschließend fünf Jahre Aufenthalt in Paris als interkulturelle Trainerin. Im Jahr 2000 Rückkehr nach Genf und 15 Jahre als Expertin für Internationale Mobilität in einer amerikanischen Personalberatung tätig. Seit Juni 2015 widmet sie sich dem Schreiben und lebt nun bei Zürich. Nach dem frühen Tod der Mutter bei den Großeltern und einer extravaganten Großtante aufgewachsen, deren Leidenschaften sich nachhaltig auf sie übertrugen, nämlich eine Abenteuer- und Reiselust sowie eine große Liebe zur Oper und klassischen Musik, Kunst und Literatur. „Die Meisterin“ ist das erste Werk der Autorin. Sie arbeitet derzeit an einer zweiten Frauen-Biografie.

Doris Lamprecht (Mezzosopran) erhielt ihre Ausbildung am Pariser Conservatoire bei Jane Berbié, an der École d’Art Lyrique de l’Opéra de Paris sowie bei Christa Ludwig und Ruben Lifschitz. Seit 1995 gastiert sie v.a. auf französischen Bühnen und arbeitete mit Dirigenten wie u.a. Harnoncourt, Christie, Nagano, Santi, Plasson oder Steinberg. An der Pariser Opéra Comique sang sie die Uraufführung von Aperghis’ „Les Boulingrins“, Komponisten wie York Höller oder Philippe Manoury komponierten für sie. In Paris feierte Doris Lamprecht außerdem große Erfolge u.a. in „Platée“ (Rameau), „Carmen“ (Bizet), „Manon“ (Massenet), „Die tote Stadt“ (Korngold), „La Fille du Régiment“ (Donizetti), „Les Mousquetaires au Couvent“ (Varney) und als Marthe (Gounod „Faust“). Dazu kommen zahlreiche Auftritte in Barcelona, Genf, Straßburg, München, Berlin, Angers, Nantes, Nancy, Montpellier, Lione, Rennes, Peking e am Matsumoto Festival in Japan.

Claudio A. D’Antoni Klavierstudium, Absolvent des DAMS, Forschungsdoktorat in „Critica, teoria e storia della letteratura e delle arti“ und Stipendiat des Ministère des Affaires Culturelles du Luxembourg (Conservatoire Européen), Teilnahme an den Lehrgängen von Charles Rosen und Thèodore Paraskivesco. Mehrere Übertragungsreihen und Aufnahmen für Radio Vatikan. Veröffentlichungen in Fachzeitschriften wie „Otto/Novecento“ (Unicatt), Nuova Rivista Musicale Italiana (ERI-RAI), Rivista di Letteratura Italiana. Diverse Essays wie: Rachmaninov – Personalità e poetica (Bardi, 2003), Le Romanze di Rachmaninov (www.ilmiolibro.it, 2009), Grammatica musicale (Carisch, 2013), Buchveröffentlichung Comunicazione artistica (Scienze e Lettere, 2017); Zahlreiche Aufnahmen, unter anderem die CD Autori italiani del primo ‘900 (Ducale, 1997). Lehrauftrag am Konservatorium, AJ77 für Klavier. Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Bewerbe für Klavier und Literatur (Turin 2012, Cingari 2007).

Francesca Terranova Mitarbeiterin an der Facoltà di scienze linguistiche, letterarie e della traduzione della Sapienza – Università di Roma, lehrt Übersetzen und Dolmetschen aus dem Deutschen am Bachelor-Studiengang an der Scuola Superiore per Mediatori Linguistici Gregorio VII und übersetzt aus dem Deutschen für diverse italienische Verlage.
An der Übersetzung haben die Deutschlernenden des 3. Studienjahres der SSML Gregorio VII. mitgearbeitet.

Simonetta Carusi (*1964 Neapel), Germanistin und Übersetzerin. Forschungsdoktorat in Vergleichender Literaturwissenschaft, Lehrauftrag für Deutsche Literatur an der Università di Chieti-Pescara. Sie beschäftigte sich im Besonderen mit W. Irving, E. Allan Poe, J. Fante, G.E. Lessing, F. Schiller, H. von Kleist, H. Heine, F. Kafka, P. Handke, und veröffentlichte Il mito americano nella letteratura austriaca. Dal mondo asburgico a Peter Handke (Università degli Studi di Napoli “L’Orientale”, 2008); Übersetzung von G.E. Lessing, Osservazioni sparse sull’epigramma (ed. Liguori, 2009). Autorin diverser Essays, die in Fachzeitschriften publiziert wurden, unter anderem Il mito americano. “Altrove” e Heimat nell’opera di Peter Handke (1998); La teoria dell’epigramma di Lessing (1998); Miß Sara Sampson e il romanzo borghese inglese (2000); L’America immaginaria di Franz Kafka: una proposta di lettura per Der Verschollene (2006); Edgar Allan Poe e la letteratura tedesca. Tre esempi: Kafka, Heine e Arno Schmidt (2010). Weiters veröffentlichte sie eine Gedichte-Sammlung von Heinrich Heine (Poesie Scelte, Mimesis 2016), aktuell arbeitet sie an einer Übersetzung des Faust von Nikolaus Lenau und an einer Essaysammlung von Stefan Zweig.