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DIE GETRÄUMTEN | Ruth Beckermann
DIE GETRÄUMTEN | Ruth Beckermann
20. April 2020 - 18. Mai 2020
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Am 20. April 2020 jährt sich zum 50. Mal der Todestag des Schriftstellers Paul Celan (1920-1970). Aus diesem Anlass zeigen wir über unsere Website den Film „Die Geträumten“ (2016, Regie Ruth Beckermann), dem der Briefwechsel zwischen den Schriftstellern Ingeborg Bachmann und Paul Celan zugrunde liegt. Der Film wurde als bester Spielfilm der Diagonale (Graz) 2016 ausgezeichnet.
Inhalt
Anja Plaschg und Laurence Rupp, zwei junge Schauspieler, treffen sich im Tonstudio, um den fast 20-jährigen Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan zu vertonen. Die beiden Schriftsteller, die zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Lyrik nach 1945 gehören, standen in einer engen Beziehung: Für Bachmann war es die Liebe ihres Lebens und doch fürchtete sie sich auch vor der schweren Vergangenheit Celans, der seine Eltern im Holocaust verloren hat. Die tiefen Gefühle, die in der Korrespondenz sichtbar werden, gehen auch auf die beiden Schauspieler über und sie beginnen über Liebe und Tod zu philosophieren.
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89 min., dt, Originalversion mit italienischen Untertiteln. Abrufbar bis 18. Mai.
Ruth Beckermann (Regie)
Ruth Beckermann ist in Wien geboren, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Nach dem Studium der Publizistik und Kunstgeschichte und Studienaufenthalten in Tel Aviv und New York promovierte sie 1977 an der Universität Wien. Sie arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitschriften in Österreich und der Schweiz. 1978 gründete sie mit zwei Kollegen den Verleih filmladen, wo sie sieben Jahre tätig war.
In dieser Zeit entstanden ihre ersten Filme und Bücher. Seit 1985 arbeitet Ruth Beckermann als freie Autorin und Filmschaffende. Der Film „Die Geträumten“ hatte auf internationalen Festivals besonders großen Erfolg. Bei der Diagonale 2016 wurde er als bester Spielfilm ausgezeichnet und gewann fünf weitere Preise.
Im Jahr 2018 stellte Ruth Beckermann ihren neuesten Film „Waldheims Walzer“ fertig und gewann unter anderem den Glashütte-Original Dokumentarfilmpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Paul Celan
Paul Celan wurde als Paul Antschel am 23. November 1920 als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann Celan ein Medizinstudium in Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Paul Celans Eltern deportiert. Im selben Herbst starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, wo auch erste Gedichte von Celan erschienen. Im Juli 1948 zog er von Wien aus nach Paris, wo der Dichter bis zu seinem Tod lebte. Dort lernte Celan 1951 die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. Ihr gemeinsamer Sohn Eric kam 1955 zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.
Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und Ingeborg Bachmann wurde unter dem Titel “Herzzeit. Ingeborg Bachmann – Paul Celan. Der Briefwechsel” vom Suhrkamp Verlag herausgegeben. Leseprobe