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BRUNO TOUSCHEK: L’ARTISTA, LO SCIENZIATO, IL MAESTRO
BRUNO TOUSCHEK: L’ARTISTA, LO SCIENZIATO, IL MAESTRO
22. Mai 2023 | 18:30
Eintritt nach Voranmeldung: prenotazione.forumaustriaco@gmail.com
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Aus Anlass des 45. Todestags von Bruno Touschek (1921-1978), werden gleich zwei Neuerscheinungen über den bedeutenden österreichischen Physiker vorgestellt: Die umfassende Biografie von Giulia Pancheri “Bruno Touscheks Extraordinary Journey. From Death Rays to Antimatter“ (Springer Biographies, 2022) und der Tagungsband “Bruno Touschek 100 years“, herausgegeben von Luisa Bonolis, Luciano Maiani und Giulia Pancheri (Springer Nature, 2023, Open Access).
Giulia Pancheri, selbst zuvor Forschungsleiterin am INFN (Istituto Nazionale di Fisica Nucleare) in Frascati, wo auch Touschek gewirkt hat, porträtiert in ihrer Biografie das Leben des Physikers, der sich nach der Verfolgung durch das Naziregime als Wissenschaftler in Rom etablieren konnte, ohne jemals wieder nach Österreich zurückzukehren. Hier gelangen ihm eine Reihe von revolutionären Entwicklungen der Teilchenphysik, darunter der Bau des ersten Speicherrings für Elektronen und Positronen AdA (Anello di Accumulazione), dessen Erfolg die Konstruktion weiterer Beschleuniger weltweit nach sich zog und die moderne Teilchenphysik begründete.
Außer den genannten AutorInnen nehmen auch Giovanni Battimelli, Professor für Physikgeschichte an der Sapienza, mit einem Beitrag über “Le carte di Bruno Touschek“ und der Regisseur Enrico Agapito mit einer Filmdokumentation über die wissenschaftliche Arbeit Bruno Touscheks teil.
Giulia Pancheri, Teilchenphysikerin, veröffentlichte mehr als 200 Publikationen, den Großteil davon in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften. Sie promovierte 1966 in Rom und lehrte viele Jahre an der Northeastern University in Boston (USA). Von 1992 bis 2008 war sie Forschungsleiterin des INFN und von 1999 bis 2002 Präsidentin des Gleichbehandlungskomitees des INFN. Seit 2009 ist sie Fellow der American Physical Society.
Neben der theoretischen Physik beschäftigt sie auch die Geschichte der Physik, wofür sie 2011 den Premio dalla Società Italiana di Fisica erhielt. Derzeit ist sie als Senior Scientist im LNF (Laboratori Nazionali di Frascati) tätig, wo sei ihre Forschungen fortsetzt.
Luisa Bonolis ist seit vielen Jahren in der Erforschung der Geschichte der Physik des 20. Jahrhunderts tätig, mit besonderem Schwerpunkt auf Italien und der Entwicklung der Astroteilchenphysik aus den Forschungen zur kosmischen Strahlung, den Ursprung der Hochenergie-Astrophysik und das Aufkommen der Beschleunigerphysik in Europa. Ihre Interviews mit Zeitzeugen werden regelmäßig in verschiedenen Publikationen veröffentlicht. Seit 2013 arbeitet sie am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, wo sie sich mit der Geschichte der Astrophysik und Astronomie beschäftigt.
Luciano Maiani, Teilchenphysiker, Professor em. und Mitglied der Accademia dei Lincei. Er ist vor allem als Mitbegründer des GIM-Mechanismus bekannt, welcher die Existenz des Charm-Quarks vorhersagte. Von 1993 bis 1997 war er Präsident des INFN, von 1999 bis 2003 Generaldirektor des CERN und von 2008 bis 2011 Präsident des CNR (Consiglio Nazionale delle Ricerche).
G. Pancheri, „Bruno Touschek’s Extraordinary Journey from Death-rays to Antimatter“, Springer Biographies, September 2022
L. Bonolis, L. Maiani and G. Pancheri „Bruno Touschek 100 years“, Springer Nature, April 2023, Open Access